Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

BNP und CRP
C. W. Hamm1, M. Weber1
1Abt. Kardiologie, Kerckhoff Klinik GmbH, Bad Nauheim;

BNP und CRP

 

Kardiale Biomarker spielen eine zentrale Rolle bei der Risikostratifizierung des akuten Koronarsyndroms. Untersucht wurde ihre Bedeutung im Wesentlichen beim ACS ohne ST-Streckenhebung. Dabei gelten BNP bzw. das stabile Degradationsprodukt NT-pro BNP und CRP als gute prognostische Marker für den Langzeitverlauf.

Nach ST-Streckenhebungsinfarkt liegen weniger kontrollierte Untersuchungen zur Bedeutung von Biomarkern vor. Inflammatorische Marker wie hoch-sensitives CRP haben aber in allen Phasen der koronaren Herzerkrankung eine prognostische Wertigkeit. Um Erhöhung von CRP durch die Myokardzellnekrose selbst auszuschließen, sollte der Wert bestmöglich im Intervall nach dem Akutereignis bestimmt werden. Erhöhte Werte haben Auswirkungen auf eine konsequente Behandlung mit Statinen, da sich dadurch die Prognose verbessern läßt. Natriuretische Peptide steigen als Hinweis auf die erhöhte Wandspannung und direkt als Reaktion auf die Myokardischämie im Infarktgeschehen an. Sie sind unabhängige Prädiktoren für Tod und Herzinsuffizienz im Kurz- und Langzeitverlauf. Welches die geeignete therapeutische Konsequenz zur Verbesserung der Prognose ist, konnte bisher nicht geklärt werden. Auch sind die pathologischen Grenzen noch zu definieren.

Zusammenfassend sind CRP und BNP keine Marker für die Akutphase des Myokardinfarktes, eignen sich aber zur Bestimmung der mittel- bis langfristigen Prognose. Die therapeutischen Konsequenzen sind teilweise noch offen.


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