Das diagnostische und therapeutische Spektrum der kardiologischen Versorgung wird komplexer. Die demographische Entwicklung trägt in erheblichen Maße zu einem weiteren Anstieg der Belastungen für das Gesundheitswesen bei. Das strategische Konzept von Telematik und von eHealth in der Medizin ist auf die Rationalisierung und Qualitätsverbesserung der medizinischen Versorgung gerichtet. Telematische Netzwerke mit verschiedenem Design sind etabliert worden. Der Datenaustausch via Vernetzung  von Ärzten in der ambulanten Praxis bei der Betreuung von Hochdruckkranken mit spezialisierten kardiologischen Zentren kann über eine Therapieoptimierung zu einer Verbesserung der kardiovaskulären Prognose beitragen. Nichtinvasives häusliches Telemonitoring bei Patienten mit Herzinsuffizienz und hohem Risiko für erneute Hospitalisierung oder Tod kann zu einer  Senkung der Mortalität führen. Die Patienten werden mit einem speziellen Gerätesystem ausgestattet, das die Messung und den telefonischen Datentransfer von Gewicht, Blutdruck und Einkanal-EKG-Kurven zum Follow-up Zentrum ermöglicht. Implantatgestütztes Home Telemonitoring befindet sich derzeit in der klinischen Erprobung. Täglich werden nach bestimmten Ereignissen vordefinierte Parameter vom Implantat (Schrittmacher, Defibrillator) auf eine Internet- basierte Plattform übertragen. In einer Reihe von Studien wird der Einfluß dieser Technologie auf die Rehospitalisierungsrate, die Mortalität und die Lebensqualität neben ökonomischen und arbeitsorganisatorischen Aspekten untersucht. Frühwarnsysteme zur Erkennung drohender kardialer Ereignisse(z.B. kardiale Dekompensation bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz) oder technischer Funktionsstörungen werden im Rahmen dieser Studien evaluiert. Neue Technologien der Telematik und der eHealth Dienstleistungen haben Eingang in die ambulante Betreuung herzkranker Patienten gefunden. Ihr medizinischer Nutzen, die ökonomischen Auswirkungen und die Akzeptanz bei Patienten und Ärzten sind Gegenstand laufender Untersuchungen.