Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Verschluss eines Postinfarkt-Ventrikelseptumdefektes mit einem Amplatzer ASD Occluder bei einer 78 jährigen Patientin
J. Muke1, K. Kronberg2, A. Müller-Eichelberg2, R. Motz2, G. H. Reil2
1Klinikum Oldenburg, Oldenburg, BusinessLogic.Land; 2Klinik für Kardiologie, Klinikum Oldenburg GmbH, Oldenburg;
Einleitung: Eine 78 jährige Patienten wurde mit einem akuten inferioren Infarkt aufgenommen.
Es erfolgte eine Rekanalisation der rechten Kranzarterie. Am 4. Tag entwickelte sie akut Luftnot und ein neues systolisches Geräusch. In der transthorakalen Echokardiographie (TTE) wurde ein inferobasaler Ventrikelseptumdefekt (VSD) diagnostiziert.
Methode und Ergebnis: Die Patientin wurde am Tag der Diagnosestellung nach Rücksprache mit den Herzchirurgen zum interventionellen VSD Verschluss ins Katheterlabor genommen. Nach elektiver Intubation erhielt sie zur hämodynamischen Stabilisierung eine intraaortale Ballonpumpe. Die transösophageale Echokardiographie (TEE), die Angiographie und die Hämodynamik bestätigten den VSD mit einem Shunt von 60 %.
Mit einem diagnostischen RCA Katheter wurde von der rechten A. femoralis ein langer Standarddraht über den VSD in die Pulmonalarterie gelegt. Der Draht wurde mit einer 20 mm Snare von der rechten V. jugularis interna gefangen und das Ende nach außen geführt. Dadurch wurde eine artriovenöse Schleife geschaffen. Über den Draht erfolgte von der V. jugularis die Einlage einer 12 French Schleuse und Vorbringen eines 26 mm Amplatzer ASD Occluders bei einem im TEE gemessenen Defekt von nur 17 mm. Nach Entfalten der proximalen Scheibe im linken Ventrikel erfolgte der Rückzug durch den VSD unter TEE Kontrolle und ein Freisetzen der distalen Scheibe im rechten Ventrikel mit Einklemmung des muskulären Ventrikelseptums. Die Patientin wurde nach 3 Tagen extubiert, mobilisiert und nach 21 Tagen entlassen. Es resultierte ein oximetrischer Restshunt von 15 %.
Zusammenfassung: Die Versorgung eines Postinfarkt VSD mit einem Occluder ist in Einzelfällen möglich. Nach unsereren Erfahrungen ist eine rasche Intervention und ein Oversizing des Defektes von entscheidender Bedeutung.


Angiographie vor und nach VSD Verschluss 
mit TTE und MRT Kontrolle vor Entlassung

http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/H47.htm