Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Einfluß des Plasminogen activator inhibitor (PAI-1) 4G5G-Polymorphismus auf die PAI-1-Konzentration und die Restenoserate nach koronarer Stentimplantation

T. Kottmann1, M. Farr2, M. Wiemer2, M. Steinberg2, M. Schmidt3, K. Kleesiek3, D. Horstkotte2, C. Piper2
1Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, BusinessLogic.Land; 2Kardiologische Klinik, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen; 3Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen;
Hintergrund: PAI-1 ist ein Inhibitor der Fibrinolyse, dessen Erhöhung ein Risikofaktor für KHK ist. Der Einfluß des PAI-1 4G5G-Polymorphismus auf die PAI-1-Konzentration und die Restenoserate nach koronarer Stentimplantation (ST) ist unbekannt.

Methoden: Bei 127 Patienten (112 Männer, Alter 64±9 Jahre) wurde der G5G-Genotyp analysiert und die PAI-1-Konzentrationen vor ST sowie 6 mal danach bestimmt. Bei allen Patienten erfolgte die Kontrollangiographie nach 6 Monaten.

Ergebnisse:

n= 127

Geno-typ

vor

3h

6h

12h

24h

48h

7 d

 

PAI-1

 pg/ml

4G4G

57±26

39±26

27±13

33±21

45±26

43±30

48±37

4G5G

53±22

40±19

31±17

35±20

51±22

49±25

49±27

5G5G

51±22

44±20

36±24

40±20

45±22

40±18

47±28

 Nach ST kam es zu einem Abfall der PAI-1-Konzentration, der nach 12h wieder rückläufig war. Zwischen den Genotypen bestanden zu keinem Zeitpunkt  Unterschiede bezüglich des PAI-1. In einer univariaten Analyse war das PAI-1 signifikant mit dem Bodymass-Index (BMI), HBA1c, Triglyceriden und arterieller Hypertonie korreliert, während sich kein Einfluß von Alter, Nikotin, Geschlecht, Fibrinogen und interventionellen Parametern nachweisen ließ. Die multivariate Analyse identifizierte die Triglyceride, den BMI und das HBA1c als signifikante Prädiktoren einer höheren PAI-1-Konzentrationen nach ST. Eine In-Stent-Restenose (³50%) trat bei 32% der Patienten auf. Weder der 4G5G-Polymorphismus noch die PAI-1-Konzentrationen vor und nach ST beeinflussten die Restenoserate.

Schlußfolgerungen: Die PAI-1-Konzentration fällt nach unterschiedlich stark ST ab. Dabei sind unabhängige Determinanten der PAI-1-Konzentration der Triglyceridspiegel, Adipositas und ein unkontrollierter Diabetes mellitus. Der 4G5G-Polymorphismus des PAI-1 hat keinen Einfluß auf PAI-1-Konzentrationen vor und nach der Stentimplantation. Weder der 4G5G-Polymorphismus noch die PAI-1-Konzentrationen vor und nach ST haben einen Einfluß auf die Restenoserate.


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P108.htm