Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Hämodynamische Auswirkungen des Stimulus-induzierten Linksschenkelblocks im Vergleich zur biventrikulären Stimulation. Erste Ergebnisse der SILVER-BI-Studie.
B. Schmidt1, S. Asbach2, C. Bode2, M. Zehender2, T. Faber2
1Fachabteilung Kardiologie, Allgemeines Krankenhaus St. Georg, Hamburg, BusinessLogic.Land; 2Med. Klinik III, Abt. f. Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg;
Die biventrikuläre Stimulation (CRT) ist ein etabliertes Behandlungsverfahren bei Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz (CHF) und komplettem Linksschenkelblock (LSB). Die CRT führt zu einer Verbesserung der linksventrikulären Pumpfunktion und der NYHA-Klasse. Demgegenüber mehren sich Hinweise, dass der durch RV-Stimulation induzierte LSB zu einer Verschlechterung der Symptome und der Prognose der Patienten mit CHF führt.  Die SILVER-BI-Studie untersucht die akuten hämodynamischen Auswirkungen des Stimulus-induzierten LSB im Vergleich zur biventrikulären Stimulation (BiV) bei Patienten ohne vorbestehende QRS-Verbreiterung. Durch simultane Messung des Herzzeitvolumens (HZV) mittels nicht-invasiver Impedanzkardiographie (IKG) und Swan-Ganz-Katheter (PA) wurde die IKG evaluiert.  Bei 5 Patienten (5/5 m), Alter 65,0+/-2,4 Jahre (Mittel+/-SEM) mit symptomatischer Herzinsuffizienz erfolgten Messungen des HZV mittels IKG und PA während unterschiedlicher Stimulationsmodi (AAI, DDD-RV, DDD-BiV, DDD-LV). Die mittlere Stimulationsfrequenz betrug 92,1+/-1,4 Schläge/min, die AV-Verzögerung wurde standardisiert auf 100 ms programmiert.  Das mittlere HZV vor Stimulation betrug 4,36 +/- 0,11 l/min. Unter RV bzw. LV wurde eine Zunahme auf 4,74+/-0,06 l/min (+8,6%, p=ns) bzw. 4,62+/-0,16 l/min (+5,8%, p=ns) registriert. Die biventrikuläre Stimulation steigerte das HZV signifikant auf 5,20+/-0,18 l/min (+19,3%; p<0,05). Die Korrelation zwischen HZV IKG und HZV PA war hochsignifikant (r=0,7, p<0,0001).
Bei Patienten mit CHF ohne vorbestehende QRS-Verbreiterung führt die CRT zu einer signifikanten Zunahme des HZV um 19,3 %. Die akute Verbesserung des HZV deutet darauf hin, dass auch CHF Patienten ohne LSB, bei denen eine HSM-Implantation indiziert ist, von einer BiV profitieren könnten. Die IKG stellt eine zuverlässige Methode zur Bestimmung des HZV bei diesen Patienten dar.





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