Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Linksventrikuläre Asynchronität durch konventionelle Herzschrittmacher: Abhängigkeit von der linksventrikulären Ejektionsfraktion
M. Schmidt1, J. Brömsen2, M. Schuffenhauer2, K. Adler2, C. Kopf2, M. Block2
1Stiftsklinik Augustinum, München, BusinessLogic.Land; 2, München;

Hintergrund: Patienten mit medikamentös therapierefraktärer Herzinsuffizienz (NYHA III und IV), eingeschränkter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (EF) und Linksschenkelblock (LSB) profitieren von einer kardialen Resynchronisationstherapie (CRT). Die klassische rechtsventrikuläre Stimulation (RVS) führt zu einem LSB-artigen EKG. Unbekannt ist, wie häufig RVS-Patienten eine ausgeprägte Asynchronität aufweisen. 

Methoden: Bei 28 Patienten mit konventionellem Schrittmacher, die über einen suffizienten Eigenrhythmus ohne Linksschenkelblock verfügten, wurden die in der CARE-HF-Studie verwandten (doppler-) echokardiographischen Kriterien der Asynchronität (aortale Präejektionszeit (APE), interventrikuläres Delay (IVD) und posteriore Kontraktionsverzögerung (PD) sowie die septal-posteriore Kontraktionsverzögerung (SPWMD) unter Eigenrhythmus und RVS verglichen.

Ergebnisse:   

16 Patienten hatten eine EF >35% (Gruppe 1) und 12 Patienten eine EF ≤ 35% (Gruppe 2) auf. Die Dauer des QRS-Komplexes betrug in Gruppe 1 ohne bzw. mit RVS 95±12 ms bzw. 142±31 ms. Die APE, IVD, PD und SPWMD lagen in Gruppe 1 bei Eigenrhythmus im Mittel im Normbereich (112±21 ms, 18±13 ms, 2±30 ms und 91±29 ms), unter RVS fand sich nur für APE (133±33 ms; p=0,03) eine signifikante pathologische Veränderung.

In Gruppe 2 betrug die QRS-Dauer ohne bzw. mit RVS 108±30 ms bzw. 185±18 ms. Es fanden sich signifikante Veränderungen von APE (173±37 ms versus 125±7 ms; p=0,001), IVD (59±21 ms versus 25±13 ms; p=0,001), PD (30±34 ms versus 10±30 ms; p=0,003) und SPWMD (116±37 ms versus 102±32 ms; p=0,02) unter RVS.

Schlussfolgerung:  

Bei Schrittmacher-Patienten ohne LSB im Eigenrhythmus wird eine signifikante Asynchronität durch die RVS nur bei Vorliegen einer deutlich eingeschränkten linksventrikulären EF erzeugt. Diese Patienten dürften von einer kardialen Resynchronisationstherapie profitieren.  


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P110.htm