Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Supraventrikuläre Tachykardien stellen häufige Induktionsmechanismen ventrikulärer Tachyarrhythmien bei Patienten unter kardialer Resynchronistaionstherapie dar
J. Kreuz1, S. Panning2, O. Balta2, S. Held2, N. Liliegren3, B. Lüderitz2, J. O. Schwab2
1, Kerpen, BusinessLogic.Land; 2Universitätsklinikum Bonn, Bonn; 3Medtronic GmbH, Düsseldorf;

Die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) zählt zu den etablierten Therapieoptionen bei Patienten (pts) mit hochgradiger Herzinsuffizienz. In der Vergangenheit wurden bei pts, die eine solche Therapie erhielten, wenige Daten über den atrialen und ventrikulären Rhythmus vor Beginn einer ventrikulären Tachyarrhythmie (VT) erhoben. Diese Studie hatte das Ziel, Induktionsmechanismen der VT zu erforschen und gleichzeitig die Effektivität der biventrikulären Stimulation bei pts mit einem implantierbaren Cardioverter/Defibrillator (ICD) vor einer VT Episode zu eruieren.

Methoden: 78 pts (7 Frauen, 65,4±8,8 Jahre, 23,7±6,9 % EF) mit CRT-Aggregat wurden über einen mittleren Beobachtungszeitraum von 11,4±7,1 Monate alle drei Monate nachverfolgt. Um den Rhythmus vor einer VT zu bestimmen, wurden die letzten 10 atrialen und ventrikulären Aktionen vor Initiation der VT analysiert. Bezüglich des atrialen Rhythmus erfolgte folgende Einteilung: Sinusrhythmus (SR), atriale Stimulation (AP), atrialer Bigeminus (Abig) und Vorhofflimmern (AF). Des weiteren wurde die biventrikuläre Stimulation in den 10 Zyklen vor einer VT in effektiv und nicht effektiv diskriminiert.

Ergebnisse: 141 ventrikuläre Arrhythmien wurden analysiert (53 VT, 64 schnelle VT, 24 Kammerflimmern). Die Tabelle zeigt die Aufteilung bzgl. supraventrikulärer Rhythmen und Effektivität der CRT-Therapie vor der VT-Episode.

 

AF

Abig

SR

AP

Atrialer Rhythmus vor ventrikulärer Tachyarrhythmie

40

13

75

13

Anteil nicht- effektiver ventrikulärer Stimulation vor Arrhythmiebeginn

80 %

53 %

16 %

0 %

Schlußfolgerung: Diese Studie demonstriert, daß in 38 % der analysierten VT supraventrikuläre Arrhythmien als Triggermechanismen identifiziert werden konnten. Hierbei handelte es sich in 75% um Vorhofflimmern, was zu einer deutlichen Reduktion des Anteils an effektiver biventrikulärer Stimulation führte. Zusammenfassend bleibt somit festzuhalten, daß der Erhalt und die Wiederherstellung eines stabilen Sinusrhythmus, sowie eine effektive CRT-Therapie, ein vordringliches Ziel zur Vermeidung ventrikulärer Tachyarrhythmien darstellt.

http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P112.htm