Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Stentgestützte perkutane Rekanalisation eines strahlenfibrotisch induzierten subakuten infrarenalen Aortenverschlusses – eine Kasuistik
T. Störk1, R. Gareis2, G. Schmidt2, H.W. Eichstädt3
1Klinik für Kardiologie, Angiologie u. Intern. Intensivmedizin, Karl-Olga-Krankenhaus, Stuttgart, BusinessLogic.Land; 2Klinik für Kardiologie, Angiologie u. Intern. Intensivmedizin, Karl-Olga-Krankenhaus, Stuttgart; 3Medizinische Klinik m. S. Kardiologie, Charité Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Berlin;
Einführung: Fibrotische Veränderungen nach Strahlentherapie sind bekannt, ein hämodynmisch relevanter Verschluss einer großen Körperarterie jedoch selten.

Kasuistik: Diagnose: Eine 51-jährige Frau entwickelt innerhalb weniger Wochen nach gynäkologischer Bestrahlung wegen Tumorleidens einen subakuten, mit erheblicher Beinschwäche einhergehenden Aortenverschluss. Dieser reicht in der i.a. DSA von infrarenal bis kurz oberhalb der Bifurkation bei einer Druckdifferenz Aorta zu Femoralisregion bds. von 70 mmHg systolisch. Therapie: Es erfolgt eine retrograde perkutane Rekanalisation mit Implantation von > 10 Stents in mehreren Sitzungen. Langzeitverlauf: Das Langzeitergebnis ist klinisch und angiographisch hervorragend. Begleiterkrankung: Eine begleitende hochsignifikante symptomatische Stenose der rechten Kranzarterie wird ebenfalls dilatiert und gestentet. Bei Fehlen jeglicher Risikofaktoren und bei entsprechender Stenosemorphologie ist auch hier von einee Strahleninduktion auszugehen.

Schlussfolgerung: Der subakute Aortenverschluss ist eine seltene Komplikation bei Tumor-bedingter Bestrahlung im Unterbauch, die im Einzelfall interventionell gut beherrscht werden kann.

http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P293.htm