Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Die Kardioprotektion der ischämischen Postkonditionierung des Rattenherzens in situ wird über einen PI3-Kinase- und mTOR-abhängigen Signaltransduktionsweg vermittelt.
D. Tillack1
1Labor für experimentelle und molekulare Kardiologie, Medizinische Klinik 2, Kardiologie, Technische Universität Dresden, Dresden, BusinessLogic.Land;
Hintergrund: Die ischämische Postkonditionierung (Post-C) durch repetitive Ischämie-/
Reperfusionszyklen nach Myokardinfarkt (MI), also direkt zu Reperfusionsbeginn, ist ein wirksamer Mechanismus, um die Herzinfarktgröße zu vermindern. Bisher ist der
Signaltransduktionsweg der Post-C kaum und überwiegend im in-vitro-Herzen untersucht. Dabei wird eine PI3-Kinase- und Akt-abhängige Signaltransduktion (ST) vermutet.
Fragestellung:
Sind unter in-vivo-Bedingungen, dem klinisch relevanteren Modell, die PI3-Kinase und mTOR, beides Enzyme, die die Apoptose beeinflussen, in die ST der Post-C involviert?
Methoden:
In Wistar Ratten wurde durch 30minütige regionale Ischämie mittels LAD-Ligatur ein MI induziert. Nach 30minütiger Reperfusion wurde die MI-Größe durch Propidiumjodid bestimmt. Die Post-C wurde durch 3 Zyklen I/R zu je 30 sec durchgeführt. Für Untersuchungen zur ST der Post-C wurde zum einen die PI3-Kinase mittels Wortmannin (0,6mg/kg i.v.) und zum anderen mTOR mittels Rapamycin (0,25mg/kg i.v.) inhibiert.
Ergebnisse:
Kontrollherzen hatten eine Infarktgröße von 49±3% und Post-C reduzierte sie um 37% (31±3%, p<0,05). Wortmannin, der PI3-Kinase-Inhibitor, 5 min. vor Reperfusionsbeginn verabreicht, blockierte die Protektion der Post-C vollständig (51±2%). Ebenso konnte der mTOR-Inhibitor Rapamycin die Protektion der Post-C komplett aufheben (54±5%). Beide Inhibitoren hatten keinen Einfluss auf den MI in Kontrolltieren.
Zusammenfassung und Schlussfolgerung: Die Post-C führt im in-situ-Rattenherzen zu einer effektiven MI-Reduktion. Die PI3-Kinase ist, wie bereits in vitro demonstriert wurde, auch in die ST der Protektion in situ involviert. Erstmalig konnte gezeigt werden, dass mTOR, das die Apoptose beeinflusst, an der Post-C beteiligt ist.

http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P341.htm