Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Kombinierte zirkuläre extra-ostiale und lineare Ablation im linken Vorhof bei therapierefraktärem Vorhofflimmern -
geführt mit dem LocaLisa System mit Dual View
M. Jochims1, G. Szurawitzki2, F. Laubenthal2, D. Torkzadeh2, G. Sabin2, J. Hluchy2
1, Ratingen; 2Hart Long Centrum, Cardiologie, Universitair Medisch Centrum Utrecht, CX Utrecht, NL;
Einleitung: Ablationsstrategien im linken Vorhof (LA) zur Behandlung von Vorhofflimmern (AF) sind weiterhin in Entwicklung. Ein wesentlicher Fortschritt wurde durch die Einführung der segmentalen oder circumferentialen ostialen Pulmonalvenen (PV) Isolation erreicht. Diese Ansätze sind jedoch nach wie vor mit relativ hohen Rezidivraten (10-55%) assoziiert und erfordern bei einer wesentlichen Zahl von Patienten wiederholte Eingriffe. Unlängst wurde ein anatomiebasierender, extra-ostialer Ansatz zur LA-Ablation mit Hilfe der drei-dimensionalen (3D) elektroanatomischen Führung vorgestellt.
Methode: Bei einem 47 jährigen Mann mit refraktärem paroxsysmalen AF zeigte die 3D MR-Angiographie (MRA) einen gemeinsamen Stamm der linken PV (LCPV). Eine 18 Monate zuvor unter Durchleuchtungskontrolle durchgeführte circumferentiale ostiale PV Isolation unter Nutzung eines octapolaren Cardima Helix Katheters für Mapping und Ablation war erfolglos. Unter Einsatz des LocaLisa Systems mit Dual View (Medtronic, Minneapolis, MN, USA) erfolgte nun eine kombinierte anatomische circumferentiale extra-ostiale und lineare LA Ablation. Durch zeitgleiche Darstellung zweier Blickwinkel ermöglicht das System ohne Durchleuchtung eine Echtzeit 3D Bildgebung der Elektroden eines steuerbaren 7,5 French zirkulären 14-polaren Katheters mit adjustierbarem Ring (Orbiter PV, C.R. Bard, Lowell, MA, USA) und eines steuerbaren quadripolaren Ablationakatheters mit einer 4 mm Spitzenelektrode (Marinr, Medtronic, Minneapolis, MN, USA). Am Beginn der Ablation erfolgte die Markierung wichtiger anatomischre Landmarken: a) die Pulmonalvenen mittels des Ablationskatheters und b) die Pulmonalvenenostien mittels des zirkulären Katheters. Durch Punkt zu Punkt Applikation von Radiofrequenz-Energie (pro Applikation max. 50 W über 30 Sekunden bei einer Zieltemperatur von 70°C) wurden kombinierte circumferentiale und lineare Ablationen durchgeführt. Unter Führung des LocaLisa Systems erfolgte eine Isolation der rechten und linken PV mittels zweier extra-ostialer Einkreisungen: eine um die gemeinsame linke PV und eine weitere um die ipsilateralen rechten PV. Anschließend wurden die Ablationslinien entlang des LA-Daches („V“-shaped) und im posterioren LA erstellt, um die beiden zirkulären Läsionen zu verbinden. Abschließend wurde eine Ablationslinie im Mitralisthmus zwischen dem inferioren Anteil der linksseitigen zirkulären Läsion und dem lateralen Mitralannulus gezogen. Bei wiederholter Stimulation mit bis zu 20 mA innerhalb der isolierten Bereiche der PV Ostien ließ sich keine Überleitung zum LA erreichen. 
Schlußfolgerung: Die kombinierte circumferentiale extra-ostiale und lineare Ablation im LA unter Führung des LocaLisa Systems mit Dual View ist technisch erfolgreich durchführbar. Das System erleichtert insbesondere das Vorgehen bei Patienten mit anatomischen Variabilitäten. Zur Darstellung der Anatomie empfiehlt sich zuvor eine 3D-MRA.

http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P364.htm