Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Einfluß der biatrialen Volumina auf die P-Welle im signalgemittelten EKG.
M. O. Schrage1, M. van Bracht2, Ch Zühlke2, Ch. A. Perings2
1Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Klinik II/ Marienhospital Herne, Bochum, BusinessLogic.Land; 2Med. Klinik II, Kardiologie und Angiologie, Ruhr-Universität Bochum / Marienhospital, Herne;

Fragestellung:

Durch P-Wellen-Signalmittelungsverfahren (P-SAECG) lassen sich in Bezug auf die Vorhersage eines Rezidivs von paroxysmalem bzw. persistierendem AF Sensitivitäten und Spezifitäten von 70-80% erreichen; hierbei besitzen die gefilterte P-Wellen-Dauer (filtered P-wave duration, FPD) und die root mean square-Spannung der letzten 20 ms der P-Welle (RMS 20) die höchste Sensitivität.

Einzelne Studien konnten zeigen, dass elektrokardiografische Messgrößen außer von rein elektrophysiologischen Parametern auch von der Vorhofgröße abhängen, ohne dass die Korrelationen jedoch quantifiziert werden konnten.

Durch die Kernspintomografie ist es möglich, die biatrialen Dimensionen mit hoher Präzision zu bestimmen. Es wird erwartet, dass sich durch die Kenntnis der biatrialen Volumina (BiAV) die Vorhersagequalität des P-SAECG verbessern lässt.

 

Methoden:

Es wurden bislang bei 16 Patienten mit paroxysmalem oder persistierendem AF (7 weiblich, 9 männlich) sowie bei 13 Patienten ohne AF-Anamnese (6 weiblich, 7 männlich) die BiAV mittels TRUEFISP Cine-Sequenzen in 5 mm Schichtdicke bestimmt sowie P-SAECG (40-250 Hz-Filter) abgeleitet und FPD, RMS 40, RMS 30, RMS 20 und das P-Wellen-Integral (PWI) berechnet.

Es wird eine Patientenzahl von mindestens 60 erwartet.

 

Ergebnisse:

Das PWI zeigt eine signifikante Korrelation zu den BiAV (p=0,01). RMS 20 und FTD zeigen zu den BiAV keine signifikante Korrelation.
Sowohl für das RMS 20 als auch für die FTD besteht gemäß den bislang erhobenen Daten eine schwache Korrelation zu paroxysmalem bzw. persistierendem AF; die Quotienten RMS 20/PWI bzw. FTD/PWI korrelieren jeweils besser.

 

Schlussfolgerungen:

Die Sensitivität von Parametern des P-SAECG in Bezug auf die Rezidivwahrscheinlichkeit von paroxysmalem bzw. persistierendem AF lässt sich durch Einbeziehung der biatrialen Volumina erhöhen.

Wo kein Kardio-MRT verfügbar ist, kann zur Abschätzung der Vorhofgröße das PWI herangezogen werden.


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P429.htm