Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Präoperative Evaluation der Aortenstenose: Vergleichsstudie von Kardio-MRT, transthorakaler Echokardiographie und invasiver Diagnostik

M. van Bracht1, D. Choudhury2, U-J. Franken2, G. Plehn2, R. Wennemann2
1, Bochum, BusinessLogic.Land; 2Med. Klinik II, Kardiologie und Angiologie, Ruhr-Universität Bochum/Marienhospital, Herne;

Fragestellung: Das Kardio-MRT hat sich als nicht-invasives diagnostisches Verfahren in der

Kardiologie etabliert. Über den Stellenwert der MRT-Diagnostik bei Klappenfehlern ist

wenig bekannt, besonders im Vergleich zur transthorakalen Echokardiographie (TTE) und zur

invasiven Diagnostik (Inv).

 

 

Methoden: 50 Patienten mit höhergradiger Aortenstenose, 36 Männer und 14 Frauen, Alter 72 Jahre +/- 10 Jahre, wurden präoperativ im Doppel-Blind-Verfahren mittels transthorakaler Echokardiographie und Kardio-MRT untersucht. Im TTE wurden in 3 Messungen die maximale Flussbeschleunigung im Bereich der Stenose, die VTI in der Stenose sowie im linksventrikulären Ausflusstrakt (LVOT), der Durchmesser des LVOT sowie die errechnete Aortenklappenöffnungsfläche (AKÖF) nach den Kontinuitätsbedingungen bestimmt. Im Kardio-MRT wurde mittels TRUEFISP-Aufnahmen mit EKG-Triggerung im LVOT planimetrisch die AKÖF bestimmt. Zudem erfolgten innerhalb der Stenose Flow-Messungen im „breathhold through plane“-Verfahren. Bei der invasiven Diagnostik wurden Peak-to-Peak-Gradient und mittlerer Druckgradient bestimmt sowie nach der Gorlin-Formel die AKÖF bestimmt. 

 

 

Ergebnisse: Die AKÖF im TTE lag bei 0,9 cm², Stabw 0,4 cm², Varianz 0,17 cm². Die  AKÖF im Kardio-MR lag bei 0,89 cm², Stabw 0,37 cm², Varianz 0,14 cm². Bei der invasiven Diagnostik lag die AKÖF bei 0,78 cm², Stabw 0,3 cm², Varianz 0,1 cm². Im 2-Stichproben F-Test zeigten sich keine statistisch relevanten Unterschiede zwischen den Untersuchungs-methoden (p=ns).

 

 

Schlussfolgerungen: Das Kardio-MRT ist eine valide, nicht-invasive Untersuchungsmethode zur Evaluation von Aortenstenosen. Aufgrund der Nicht-Invasivität und der fehlenden Strahlenbelastung erscheint das Kardio-MR als die Methode der Wahl zur Beurteilung von Aortenstenosen bei echokardiographisch fehlenden Schallfenstern.

             


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