Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Das Verhältnis zwischen Infarktdicke und Infarktausdehnung (Infarkt Extent) in der späten Phase der Wundheilung
H. Hillenbrand1, Ch Ritter2, B. Ramsayer3, M. Kiessling3, G. Ertl3, D. Hahn2, H. Köstler2, W. R. Bauer3, J. Sandstede2
1, Würzburg; 2Radiologie, Institut für Röntgendiagnostik, Würzburg; 3Kardiologie, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Würzburg;
Hintergrund: Die kontrastmittelgestützte MRT (Late Enhancement, LE) erlaubt eine Analyse der Infarktanatomie mit hoher räumlicher Auflösung. Mittels LE wurde das Verhältnis zwischen Infarktdicke und Infarktausdehnung (Infarkt Extent) während der späten Phase der Wundheilung evaluiert. Methode: Bei 24 Patienten (P) nach akutem reperfundiertem Myokardinfarkt (MI) wurden in der ersten Woche nach MI und nach drei Monaten LE Untersuchungen des Herzens durchgeführt (Kurzachsenschnitte, kein Zwischenschichtabstand). Zur Berechnung des Infarkt Extent (in mm2) wurden pro Untersuchung in allen Kurzachsenschnitten die zirkumferentiellen Infarktausdehnungen addiert und mit der Schichtdicke von 8 mm multipliziert. Die so erhaltene Fläche, der Infarkt Extent, liefert ein Maß für die Ausdehnung des Infarktes entlang der zirkumferentiellen und longitudinalen Herzachse. Eine Zunahme des Infarkt Extents im Beobachtungszeitraum entspräche einer Infarktdilatation. Um die mittlere radiale Infarktdicke zu ermitteln (in mm) wurde das mittels LE gemessene infarzierte Muskelvolumen (in mm3) durch den Infarkt Extent dividiert. Ergebnis: Im Untersuchungszeitraum nahm die mittlere Infarktdicke bei 22 von 24 P ab, bei zwei P nahm sie zu. Die Infarktdicke nahm bei 5 von 6 Patienten mit nachgewiesener Infarktdilatation ab, die Infarktdicke reduzierte sich jedoch auch bei 16 von 17 Patienten ohne Infarktdilatation. In der linearen Regressionsanalyse korrelierte die Reduktion der Infarktdicke nicht mit der Infarktdilatation (r=0,05, p=n.s, n=24). Schlußfolgerung: In der späten Phase der Infarktheilung findet sich bei einer überwiegenden Mehrheit der Patienten eine Reduktion der Infarktdicke. Diese Reduktion der Infarktdicke tritt unabhängig von einer Infarktdilatation auf und ist wahrscheinlich Folge und Epiphänomen des zugrundeliegenden Heilungsprozesses.

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