Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Prädiktiver Wert der Induzierbarkeit ventrikulärer Tachykardien während einer elektrophysiologischen Untersuchung bei SCD-HeFT Patienten
O. Balta1, J. Kreuz2, S. Held2, B. Lüderitz2, J. O. Schwab2
1Univeritätsklinik Bonn, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Bonn, BusinessLogic.Land; 2Universitätsklinikum Bonn, Bonn;

Hintergrund: Die Behandlung lebensgefährlicher ventrikulärer Tachykardien (VTs) mit implantierbaren Cardioverter Defibrillatoren (ICD) ist eine etablierte Therapieoption in der Sekundärprophylaxe des plötzlichen Herztodes. Die Ergebnisse der SCD-HeFT (Sudden Cardaic Death - Heart Failure Trial) Studie zeigen, dass die ICD-Therapie auch einen signifikanten Vorteil in der Primärprophylaxe aufweist. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, den prädiktiven Wert der Induzierbarkeit von VTs bei SCD-HeFT Patienten zu ermitteln. Hierzu haben wir die Daten der elektrophysiologischen Untersuchung bei unseren ICD-Patienten, die die SCD-HeFT Kriterien erfüllten, analysiert. Methodik und Ergebnisse: Wir untersuchten 63 ICD-Patienten, die die folgenden Kriterien nach SCD-HeFT erfüllten: Ischämische (ICMP) oder nichtischämische (DCMP) mit NYHA II-III und einer Ejektionsfraktion (EF) <= 35 %. Unser Patientenkollektiv litt zu 75 % an einer ICMP mit einer durchschnittlichen EF von 36 +- 6 %. Bei 40 % der Patienten wurde vor ICD-Implantation eine EPU durchgeführt. Bei 46 % konnte eine VT ausgelöst werden (100 % ICMP). Während der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 20 +- 17 Monaten, erhielten 25 % eine eine adäquate ICD-Therapie aufgrund von VTs. Für die programmierte Stimulation wurde eine Sensitivität von 25 % sowie ein prädiktiver Wert von 33 % ermittelt. Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen ICMP und der DCMP bezüglich des Auftretens von VTs festgestellt werden.                                               Schlussvolgerung: Die programmierte elektrische Stimulation zur Identifizierung von Patienten, die einem erhöhten Risiko eines plötzlichen Herztodes ausgesetzt sind, hat keine ausreichende Aussagekraft im vorgestellten Kollektiv. Es sollten daher zusätzliche Parameter zur Risikostratifizierung des plötzlichen Herztodes bei SCD-HeFT Patienten herangezogen werden, um die ICD-Therapie rational und kosteneffektiv einzusetzen.

 


http://www.abstractserver.de/dgk2005/ht/abstracts/P460.htm