Z Kardiol 94: Suppl 2 (2005)

Transösophageale Real-Time-3D-Echokardiographie - Methodik und initiale in-vitro-Untersuchungen
M. Handke1, G. Heinrichs2, U. Moser3, F. Hirt4, F. Gattiker4, F. Margadant4, C. Bode2, A. Geibel2
1Innere Medizin III/Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, BusinessLogic.Land; 2Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg; 3Institut für Biomedizinische Technik, ETH, Zürich, BusinessLogic.Land; 4Sulzer Innotec, Winterthur, BusinessLogic.Land;
Hintergrund. Die transösophageale Real-Time-3D-Echokardiographie hat großes Potential für zahlreiche klinische Anwendungen wie Navigation von Kathetern, Steuerung perkutaner Implantationsverfahren oder für das intraoperative Monitoring.
Methodik. Das transösophageale Real-Time-3D-System beruht auf einer neuentwickelten TEE-Sonde, die die kontinuierliche Aufnahme eines großen Schallvolumens von 70 mm Länge und einem Sektorwinkel von 120 Grad ermöglicht. Die Präsentation der volumenrekonstruierten Daten erfolgt mit  einer Verzögerung von weniger als 100 ms. Die Bildaufnahmefrequenz beträgt bis zu 20 Hz. Mittels stereoskopischer Brillen erhält der Untersucher ein räumliches Bild der untersuchten Strukturen.
Resultate. In vitro wurde an ventrikel- und aortenförmigen Agarmodellen gezeigt, daß das System eine exzellente Darstellung der dreidimensionalen Struktur der Modelle ermöglicht. Gestalt, räumliche Orientierung sowie die Navigation von Kathetern, Stents, ASD-Verschlußschirmchen oder Kreislaufunterstützungspumpen konnten on-line erfaßt und stereoskopisch abgebildet werden. Die Größe des Schallsektors erlaubt dabei eine umfassende Darstellung, ohne die Lage der TEE-Sonde zu verändern. Mit Untersuchungen an einer künstlichen, pulsatilen Zirkulation wurden die zyklischen Veränderungen von Ballonmodellen und Klappenbioprothesen dargestellt.
Schlußfolgerung. Mit dem vorliegenden System konnte erstmals die transösophageale Real-Time-3D-Echokardiographie technisch realisiert werden. Die in-vitro-Untersuchungen zeigen insbesondere das Potential für die Navigation im Bereich des Herzens und der großen Gefäße auf der Basis stereoskopischer Bilder.  


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